Was wirklich ein Juwel ist, darüber kann man selbstverständlich streiten ...
Ich finde, meine TZR ist eines, weil man dieses Yamaha-Modell m.E. nur seltenst in einem so guten Zustand findet.
Wer meine bisherige Zweitakt-Erfahrung nicht lesen will:
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Mit dem Verkauf der TZR 250 werde ich mich zumindest fahrend vorerst auch aus dem Zweitakter-Sektor verabschieden. Warum? Ich bin nun 38 Jahre alt und fahre seit dem 15. Lebensjahr Zweitakt-Motoren: Zunächst zwei Mofas der deutschen Firma Hercules, die Marke lautete, glaube ich, M5. Dann begann mit 16 die grandiose 80er Zeit. Damals, in der zweiten Hälfte der 80er Jahre, hatten die Japaner mit ihren 80er Enduros großen Erfolg in Deutschland. Ich kaufte mir eine luftgekühlte Honda MTX 80, das erste Modell nach der MT 8.
Obwohl mir die vom Vor- und Vorvorgänger vergurkte MTX wenig Spaß gemacht hatte, war ich dennoch fasziniert von dem einfachen und effektiven Motoren-Prinzip. Sobald ich meinen 1.er Führerschein hatte, wurde deshalb eine Yamaha DT 125 LC gebraucht gekauft. Die habe ich geliebt. Für einen jungen Fahrer, der schon die 80er Leistung passabel empfand, waren 16 PS erst einmal mehr als genug. Außerdem war die so verdammt leicht - wie es die Zweitakter eben so an sich haben.
Gut, so schön leicht und 16 PS hin und her, das reicht natürlich nicht für ewig. Bevor ich aus eigenem Willen auf etwas Stärkeres wechselte, kam mir ein Unfall dazwischen. Der war eigentlich gar nicht spektakulär - ich habe - aus welchem Grund auch immer - hinter einer Kurve am Ortsausgang auf einer Straße gedreht und es kam dummerweise in diesem Moment mit hoher Geschwindigkeit jemand, ein Golf war das, meine ich. Schön weit in den Graben geflogen - Fleischwunden und rechtes Knie "im Arsch", Außen- und Kreuzbandriss. (Keine Angst, bis auf wenige Extremstellungen geht bis heute noch alles :O))
Das war vor xx Jahren - eigentlich viel Glück gehabt. Nach diesem Crash gab es auch erst einmal eine Zweirad-Auszeit für länger. Doch das Motorrad-Fieber, der Drang nach dem Zweitakt-Kick, der blieb nicht aus. Immer noch trieb mich der "Enduro-Virus", der uns in den 80ern angesteckt hatte. Freunde stiegen mittlerweile auf 500er oder 600er Yamaha XT, TT, Honda XL, XR um. Die fand ich immer zu behäbig und schwer gegenüber den Zweitaktern. Wer einmal eine Vollcross-125er oder 250er gefahren hat (Maico, KTM etc.), weiß, was ich meine. Das wollte ich umsetzen für die Straße aber legal ohne jeglichen Versicherungs-/TÜV-Stress. Also mehr Hubraum als bisher. Nur leider gab es da mittlerweile so wenig - die Japaner hatten Ende der 80er leider aufgehört, Zweitakt-Motorräder mit mehr als 250 ccm zu produzieren - wie schade.
Nun gut, die Honda MTX 250 gefiel mir etwas, aber über die Kawasaki KMX 200 hatte ich ne Menge mehr Gutes gehört und die war auch viel verbreiteter. 27 PS bei max. 120 Kilo, ungedrosselt Option auf mehr als 30 PS, das ist okay - Fun! KMX wurde gekauft und ein paar Jahre gefahren. Die KMX hat mir wirklich ziemlich viel Spaß gemacht. Insbesondere im Vergleich mit den schweren Viertakt-Gelände-"Sesseln". :O))
In den 90ern wurden die Enduros immer seltener, befreundete Motorrad-Fahrer wichen längst auf große Strassenmaschinen aus. Okay, machen "wir" das auch, dachte ich, aber ich bleibe bei Zweitakt. Das Motoren-Prinzip ist so schön simpel und effizient. Nur - was jetzt kaufen? Wir haben Ende der 90er Jahre und es gibt wirklich keine große Auswahl mehr. Die Yamaha RD 350 LC oder 350 YPVS war in der Jugend immer ein Traum gewesen. Die sollte es eigentlich sein. Nur erstmal etwas qualitativ Gutes finden auf dem Gebrauchtmarkt! eBay und andere Online-Märkte gab es noch nicht, also musste der hier in Norddeutschland bis dahin sehr beliebte "Heisse Draht" über Wochen durchgeblättert werden. Was ich zu der Zeit sogar genossen habe, da es mir wirklich Spaß macht, etwas Gutes gebraucht zu finden, wenn ich dazu Zeit habe.
Über Wochen habe ich dann etliche RD's besichtigt, nur eine Hand voll gefiel mir einigermaßen. Fast immer waren sie total verbastelt oder vergurkt. Purer Zufall war es dann, daß ich eine hervorragend ausschauende Yamaha TZR 250 bei einem Kleinteile-Versand stehen sah, bei dem bereits für die Kawasaki KMX 200 Teile gekauft wurden. Schon viel früher, mit knapp 20 Jahren, hatte ich mich in die TZR 250 im 88'er Motorrad-Katalog verliebt. Und danach nie eine real gesehen - und hier stand eine der selten verkauften Maschinen in nahezu originalem Zustand!
Das Teil stand da mit 27 PS Drosselung und mit einer für das Alter lächerlichen Kilometer-Leistung von ein paar Tausend Km. Der Erstbesitzer hatte sie vor xx Jahren gleich nach paar Wochen ins Feld gesetzt, nicht viel passiert (Verkleidung, Tank), dennoch Jahre lang ungenutzt im Keller "gelagert". Fein.
Die TZR musste her!
Nach ein paar Wochen habe ich die TZR gekauft und fahre sie seitdem, 1999, jedes Jahr nur im Sommer. Das heisst, diese TZR wurde von mir nur bei bestem Sommer-Sonnen-Wetter bewegt. Den Rest der Zeit stand und steht sie gesichert und meistens auch noch abgedeckt in der Garage.
Für mich war die TZR ein reines "Spaß-Mobil", keine Alltagsmaschine, obgleich ich denke, daß sie alltags betrieben werden könnte. Worauf man dann achten sollte, ist das warm fahren. Der hochleistungsfähige Zweitakt-Motor braucht nun einmal ein paar Minuten, um warm zu werden. Das war mir zumindest immer sehr wichtig.
Warum verkaufen?
Ich habe die TZR jetzt seit 1999, sechs gute Jahre, und ich liebe Zweitakter nach wie vor. Ich würde auch dabei bleiben, wenn es größere, erschwingliche Motorräder mit diesem Motoren-Prinzip gäbe. Dem ist leider nicht so.
Die TZR ist ein sehr sportliches Motorrad, das insbesondere aufgrund seines spritzigen Motors und der außerordentlich guten Handlichkeit sehr großen Spaß macht. Man bedenke, keine 150 Kilo Leergewicht! Das ist wie eine 80/125er mit Leistung pur.
Und, ganz abgesehen davon, daß ich mit ca. 184 cm etwas zu groß für dieses relativ kleine Motorrad bin, finde ich mich mit 38 Jahren, bei aller Liebe, mittlerweile etwas zu behäbig für diesen Fahrstil. (Lacht nur, ich weiß, das bringt's, aber da kommt ihr Jungens bald auch noch hin. Bald, bis dahin sollte man es durchaus genießen.)
Mein Yamaha-Händler, Motorsport Straubel aus Hameln, sagte mir irgendwann, so eine Maschine verkauft man nicht mehr, man solle sie behalten und womöglich einlagern, dann freut man sich später. Ich glaube das absolut. Das würde ich gerne machen, nur habe ich leider keinen Platz dafür. Wahrscheinlich werde ich mich irgendwann wie bei der KMX ärgern, daß die TZR nicht mehr da ist, denn das Geld ist es nicht.
Meine TZR möchte ich deshalb nur in gute Hände bzw. an Liebhaber verkaufen, die, wie ich, Wert darauf legen, Maschinen zu pflegen. Ich fände es furchtbar, wenn die Yamaha nach etlichen Jahren Originalzustand verbastelt werden würde. Diese Maschine ist m.E. ein äußerst seltener Klassiker, der bei guter Pflege kaum an Wert verlieren sollte - im Gegenteil. So ein Sahnestück sollte man unbedingt bewahren. Es gibt nicht mehr viele davon.
Der sehr geringe Kilometer-Stand ist echt - ich kann das natürlich nur für die Zeit garantieren, die ich sie gefahren habe. Und mir fehlt, wie gesagt, seit längerem absolut die Zeit zum Fahren. Ich sitze aus beruflichen Gründen leider nur noch vorm Rechner und muß arbeiten. Die TZR ist seit Kauf permanent von mir angemeldet. Dieses Jahr habe ich die TZR abgesehen von einer Umrundung der Siedlung überhaupt noch nicht gefahren, letztes Jahr ein paar Hundert Km, wenn überhaupt.
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Alle Angaben sind ohne Gewähr.
Ein Käufer muß sich die Maschine vor Kauf ansehen und womöglich zur Probe fahren. In diesem Fall sollte eine rote Nummer mitgebracht werden oder ein Kurzeitkennzeichen oder bestenfalls ein Hänger. Nähere Infos zu Kurzeitkennzeichen z.B. bei der Versicherung oder hier beim ADAC ...
Ich möchte absolut keinen rechtlichen Ärger mit dem Verkauf haben. Ich habe vor x Jahren letztmals ein gebrauchtes Auto/Motorrad ge/verkauft und werde bei irgendwelchen Problemen sofort meinen Anwalt einschalten, den ich glücklicherweise in der Verwandschaft habe. Das Motorrad ist meiner Ansicht nach vollkommen okay, was ich aber hier aus rechtlichen Gründen nicht garantieren kann, da ich kein Fachmann bin.
Da sie momentan noch angemeldet ist, aber keinen TÜV mehr hat, sollte die TZR mit einer roten Nummer, einem Kurzeitkennzeichen oder einem Hänger abgeholt werden. Danach muß sie innert Tagen umgemeldet werden. Das werde ich vertraglich absichern, sofern ich sie bis zum Verkauf nicht bereits abgemeldet habe.
Aktueller Stand: 9.Mai 2006
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